Huchen: Dem König der Alpenflüsse droht das Aussterben

2023 war er der Fisch des Jahres des Ö. Fischereiverbandes. Auch heuer wird versucht, der größten Salmonidenart in unseren Gewässern das Überleben zu sichern: Die „Plattform zum Schutz des Huchens“ verlangt Vorrangregelung für dessen Erhalt. Dazu ein Kommentar unseres Vizepräsidenten.

Gemeinsam mit renommierten Wissenschafter*innen wie Univ.Prof. Stefan Schmutz hat eine Delegation aus Vertreter*innen des Naturschutzbunds und der Wirtschaft sowie anerkannter Fischereiverbände gestern im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft eine Petition mit mehr als 5000 Unterschriften zur Rettung des Huchens übergeben. Mit der Aktion macht die gemeinsame „Plattform zum Schutz des Huchens“ der österreichischen Naturschutz-NGO`s auf die massive Gefährdung des letzten und größten österreichischen Huchen-Vorkommens in der steirischen Mur aufmerksam.

Vorrang gegenüber der E- Wirtschaft als “Erste Hilfe Maßnahme” ist nötig

Eine erst kürzlich publizierte Studie der Universität für Bodenkultur hatte die Dramatik der Situation ans Licht gebracht: Der Huchen steht im Donauraum – und damit weltweit – unmittelbar vor dem Aussterben. Die „Plattform zum Schutz des Huchens“ fordert daher vom für die Wasserwirtschaft zuständigen Minister Norbert Totschnig dem Erhalt der Lebensräume des Huchens im öffentlichen Wassergut vor elektrizitätswirtschaftlichen Nutzungen Vorrang einzuräumen.

Der Fortbestand eines der größten heimischen Fische, des Huchens, ist von der Population in der steirischen Mur abhängig. Wenn auf diesen letzten Fließstrecken im Bereich Stübing und Leoben weitere Wasserkraftwerke errichtet werden, kommt dies dem Todesurteil für diesen Giganten unserer Flüsse gleich. Mit unserer heutigen Aktion und der Übergabe der mehr als 5000 Unterschriften an die Politik fordern wir sofortige Maßnahmen wie eine Vorrangregelung zur Rettung des Königs unserer Alpenflüsse

Romana Ull, Vizepräsidentin des Naturschutzbund.

Der Huchen.
Früher lebten Huchen, auch Donaulachs genannt, in mehr als 250 Flüssen und auf über 7.400 Flusskilometern in Bayern und Österreich. Mittlerweile finden sich auf nur mehr 0,7 % des ursprünglichen Verbreitungsgebiets Huchen-Populationen in sehr gutem Zustand.
Weitere Informationen zur BOKU-Studiehttp://tinyurl.com/28pes68r

Die Plattform zum Schutz des Huchens.
Der „Plattform zum Schutz des Huchens“ gehören neben dem Naturschutzbund der Umweltdachverband, der WWF, der Alpenverein Österreich, River Watch, die Österreichische Naturschutzjugend, das Ökobüro, die Österreichische Fischereigesellschaft sowie der Fischereiverband Österreich an.

Werner Steinecker, Vizepräsident des River and Nature Trust meint dazu:

„Wir begrüßen diese weitere Plattform und schließen uns den Initiativen für den Huchen von unserer Einstellung an. Auch Petitionen tun ihre Wirkung. Wir suchen zusätzlich auch noch den Dialog mit der E Wirtschaft, sofern uns die Türen offen stehen. Dort lägen wirklich große Hebel für ein Management der Balance in unseren Flusslandschaften und ihrer Tiere.“

WERNER STEINECKER, ehemaliger CEO der ENERgie ag
RNT-Vizepräsident Werner Steinecker

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