Fischerei in Österreich: Mehr Gehör für die Tiere unter Wasser

Die Debatten rund um Österreichs Flüsse haben in den letzten Wochen spürbar an Fahrt aufgenommen. Ein starkes Signal kam dabei ausgerechnet von der größten Tageszeitung des Landes: Die Kronen Zeitung widmete sich den Herausforderungen der Fischfauna – ein Thema, das oft unter dem Radar bleibt. In dem Beitrag kommt der Präsident des Österreichischen Fischereiverbandes, Gert Gradnitzer zu Wort, der dort sehr klar die Parameter zu einem besseren Management der Gewässer an der Möll im Zuge von geplanten Energieprojekten skizzieren darf.

Besonders erfreulich: Der Artenschutz unter Wasser, lange Zeit medial vernachlässigt, bekommt damit endlich die Bühne, die er verdient. Fische sind nicht nur Wirtschaftsfaktor oder Freizeitmotiv – sie sind Indikatoren für die Gesundheit ganzer Ökosysteme. Wenn die Flüsse leiden, leiden sie zuerst. Und mit ihnen ein stilles, aber essenzielles Naturerbe. Schwerpunkte, wie unser “Tag der Bachforelle” oder Events des ÖKF, wie zB. “Rettungsgasse für die Fische” haben da sicher einen Beitrag dazu geleistet.

Vertreterinnen und Vertreter der Fischerei sprechen nun offen darüber – und vor allem auch miteinender, wie stark sich Prädatoren, Klärwerke, Kraftwerksmanagement oder andere anthropogene Einflüsse auf Wanderfische, Laichplätze und Wasserqualität auswirken. Diese Stimmen finden nun Gehör – nicht nur in der Fachwelt, sondern auch in der breiten Öffentlichkeit. Das ist ein entscheidender Schritt hin zu einer ehrlicheren und umfassenderen Diskussion über die Zukunft unserer Flüsse. Die Prominenz des RNT Präsidenten Peter Schröcksnadel und sein Ruf als “Macher” wirkt vor allem in die breite Öffentlichkeit der Angelfischerei.

Ein zentrales Thema ist der Dialog mit der Energiewirtschaft.

Jahrzehntelang wurde aneinander vorbeigeredet – nun besteht die Chance, dass beide Seiten an einem Tisch sitzen. Die Energiebranche steht in der Verantwortung, ihre Maßnahmen mit Rücksicht auf ökologische Zusammenhänge zu planen. Für eine echte Energiewende braucht es nicht nur saubere Stromproduktion, sondern auch intakte Flüsse.

Dass gerade die Krone diese Thematik aufgreift, ist ein wichtiger Meilenstein.

Die Zeitung erreicht Menschen in allen Regionen des Landes und trägt damit wesentlich zur Bewusstseinsbildung bei. Ihr Engagement für Natur- und Heimatschutz hat Tradition – und zeigt nun einmal mehr Wirkung, indem es die Interessen der Fischerei sichtbar macht und Rückhalt in der Bevölkerung schafft.

Für den River and Nature Trust ist diese Entwicklung ein Hoffnungsschimmer.

Sie beweist, dass konsequente Aufklärungsarbeit, Netzwerke und öffentlicher Druck Veränderungen möglich machen. Der nächste Schritt muss sein, diesen Schwung zu nutzen – für politische Reformen, konkrete Gewässerschutzprojekte und eine echte Partnerschaft zwischen Natur und Infrastruktur.

Links zu aktiven Organisationen aus dem Artikel

ÖKF Fishlife

Österreichischer Fischereiverband

Scroll to top